Im Agility rede ich verdammt oft davon, dass der Hundeführer die Verbindung zu seinem Hund nicht verlieren sollte, da sich sonst sehr schnell Fehler einschleichen. Verbindungsrisse sind die häufigste Fehlerquelle beim Handling und betrifft nicht nur den Bereich des Agilitytrainings – sondern vielmehr alle Lebensbereiche.
Bereits das Wort Verbindung beinhaltet den Knackpunkt, um den es im Umgang mit dem Hund immer wieder geht: Bindung. Ohne Bindung zwischen Hund und Mensch läuft nämlich im Grunde genommen so gar nix. Bindung ist etwas besonders Wertvolles und für unser Zusammenleben mit dem Hund sehr wichtig. Bindung zwischen Mensch und Hund beruht in erster Linie auf einem achtsamen Umgang miteinander, gegenseitigem Vertrauen und einem Teamgedanken.
Im Agility zeigt sich sehr schnell, wie intensiv die Bindung zwischen Hund und Hundeführer ist, denn sie offenbart schnell die menschlichen Defizite in der Kommunikation mit dem Hund. Jede Hundesportart lebt davon, dass der Mensch den Hund führt. Reißt im Agility die Verbindung ab, gibt der Hundeführer seine Führung auf. Und bringt den Hund in die unangenehme Situation, eine Entscheidung treffen zu müssen, bei der er sich nicht sicher ist, ob diese den Hundeführer zufriedenstellen wird. Schimpft der Hundeführer dann noch (der Hund hat schließlich eindeutig die falsche Entscheidung getroffen!) mit dem Hund, der sich sowieso schon alleingelassen und bindungslos gefühlt hat, wird die Situation für diesen doppelt unangenehm.
Ein klassisches Problem im Agility lässt sich wie ein Phänomen in jedem Training oder auf jedem Turnier beobachten: Wenn die Verbindung verloren geht, interagiert der Hundeführer durchaus – nur leider nicht mit dem Hund, sondern mit einem anderen Objekt, oftmals mit einem Hindernis des Parcours, welcher absolviert werden soll. Die gängigste Erklärung vieler Hundeführer: „Ich musste schauen, wo ich hinlaufe!“.
Jeder Verbindungsabriss, und sei er noch so klein, muss durch den Hund ausgeglichen werden. Je enger die Bindung zwischen Hund und Hundeführer, desto leichter fällt es dem Hund, menschliche Fehler auszugleichen – vorausgesetzt er ist frei genug, dies auch tun zu dürfen, und fürchtet sich nicht vor einer Konsequenz. Doch für einen achtsamen Umgang miteinander erscheint es durchaus erstrebenswert, beim Agility durchgehend mit dem Hund in Verbindung zu stehen. Denn das Wissen des Hundes, dass der Hundeführer für ihn da ist und ihn stets begleitet, schafft wiederum neues Vertrauen und neue Bindung. Und das wiederum gibt dem Team Sicherheit und Stabilität.
Hunde gehen eine tiefe Bindung ein und wir Menschen sollten stets unser Bestes geben, um ihnen dies zu ermöglichen – sei es im Alltag oder im Hundesport.